-50 Grad sind bei vielen Anwendungsgebieten von Verschraubungen keine Seltenheit. Windenergieanlagen in Kanada oder Schienenfahrzeuge in Sibirien werden bei diesen und noch kälteren Temperaturen betrieben. Bei solchen Temperaturen steigt die Festigkeit von Werkstoffen, zugleich jedoch auch deren Sprödigkeit oder mit anderen Worten: Die Zähigkeit der Werkstoffe sinkt.
Inwiefern sich dieses negativ auswirkt, hängt entscheidend vom Belastungsfall ab. Bei einer rein statischen Belastung der Schraube – zum Beispiel eine Befestigung von Verkleidungsblechen in einer Kältekammer – bleibt die verringerte Zähigkeit im Regelfall folgenlos. Bei einer dynamischen Belastung jedoch – etwa bei einer Rotorblattbefestigung an einer Windkraftanlage – und bei ständiger Wechsellast in axialer oder in Biege-Richtung verringert die reduzierte Zähigkeit des Materials auch die Verformungsmöglichkeit einer Schraube. Es kann zur Zerstörung der Verbindung kommen.
Für den Einsatz im Tieftemperaturbereich eignen sich vorzugsweise austenitische Stähle (A 2, A 3, A 4, A 5) der Festigkeitsklassen 50 und 70.
Reichen die Festigkeiten der austenitischen Stähle für den Anwendungsfall nicht aus, so kann unter Einhaltung vorgegebener Bedingungen der einschlägigen Regelwerke auch auf Schrauben aus legiertem Stahl in den Festigkeitsklassen 8.8 und 10.9 zurückgegriffen werden.
Auch für diesen Einsatzfall haben wir ein umfangreiches Produktsortiment aus den Werkstoffen A 2, A 4, A 5 sowie Duplex-Stähle D 6 und BUMAX – hochfeste Edelstahl-Verbindungselemente – im Lagerbestand, abrufbereit und sofort lieferbar.
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