Welche Zinkbeschichtung ist für meinen Anwendungsfall die richtige?
Nachdem wir in unserem letzten REYHER-Praxistipp die Zinklamellenbeschichtung erläutert haben, wollen wir Ihnen heute die galvanische Verzinkung näher vorstellen.
Galvanisch aufgebrachte Überzüge und Überzugssysteme gemäß ISO 4042 stellen eine Korrosionsschutzbeschichtung zum Schutz metallischer Oberflächen dar. Diese Überzüge werden hauptsächlich verwendet, um Stahl vor der Bildung von Rotrost zu schützen. Zusätzliche Schmiermittel im Rahmen der Beschichtung können das Verhältnis von Drehmoment/Vorspannkraft hinsichtlich der Reibungszahl beeinflussen.
Dabei setzt sich eine galvanische Verzinkung wie folgt zusammen:
- 1. Grundmetall (meist Stahl, Reinigung vor Beschichtung)
- 2. Metallüberzug (z.B. Zink, Zink-Nickel, Zink-Eisen, Kupfer, Messing)
- 3. Konversionsschicht (möglich: Passivierung (Chrom(VI)-frei) oder Chromatierung (Chrom(VI)-haltig))
- 4. Versiegelung/Deckschicht (möglich: Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit, Kontrolle Drehmoment/Vorspannkraft-Verhältnis, Chemikalienbeständigkeit, Schmierung)
- 5. Zusätzliches Schmiermittel (möglich: Anpassung/Veränderung Drehmoment/Vorspannkraft-Verhältnis)
Das Überzugsmetall zur Erzeugung der Korrosionsschutzschicht wird durch ein elektrolytisches Abscheideverfahren in einem galvanischen Bad auf die zu beschichtenden Teile aufgebracht. Dabei beginnen die Schichtdicken bereits bei 3 µm.
Einsatzbereiche: Automobilindustrie, Bauindustrie, Industriebau und Anlagenbau
Vorteile: geringe Schichtdicken (beginnend bei 3 µm für kleine Abmessungen), unterschiedliche Legierungselemente möglich (bspw. Zink, Nickel, Eisen, Chrom, Kupfer, Messing, Nickel)
Nachteile: Risiko einer fertigungsbedingten Wasserstoffversprödung bei Verbindungselementen mit hoher Härte
Gerne helfen wir Ihnen bei der Wahl des richtigen galvanischen Überzugssystems – angepasst auf Ihren Anwendungsfall – weiter und beraten bei Problemen wie dem Ersatz durch eine Chrom(VI)-freie Lösung oder der Einstellung einer bestimmten Reibungszahl.
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