REYHER-Praxistipp: Vorspannbarkeit von Senkkopfschrauben

„Kann ich für Senkkopfschrauben das gleiche Anziehdrehmoment wie für Außensechskantschrauben verwenden?“

REYHER klärt auf:

Senkkopfschrauben zeichnen sich durch eine kegelig oder kugelig gestaltete Kopfauflageflächen aus. Meist werden solche Schrauben kopfseitig über einen Innenantrieb verarbeitet. Diese beiden Fakten haben einen ungünstigen Einfluss auf die Montageparameter und die Vorspannbarkeit der kopfseitig angezogenen Verschraubung.

1. Einerseits reduziert der Innenantrieb die Restbodendicke und somit die Belastbarkeit des Schraubenkopfes. Daher werden diese gemeinhin auch als "Schwachkopfschrauben" bezeichnet. Kenntlich gemacht wird die reduzierte Belastbarkeit durch eine "0" vor der Festigkeitsklasse, z. B. 08.8 oder 010.9. Normativ wird eine Reduzierung der min. Bruchkraft i.d.R. mit 80 % angesetzt. Als Folge ist eine Reduzierung der Anzugsdrehmomente auf 80 % gegenüber einer vergleichbaren Schraube mit planer Auflage üblich.

2. Andererseits bedingt die kegelige oder kugelige Gestaltung der Kopfauflage einen deutlich größeren Reibdurchmesser und somit ein größeres Kopfreibmoment. Um die gleiche Montagevorspannkraft wie bei einer planen Kopfauflage zu erreichen, müsste das Montagedrehmoment also erhöht werden. Begrenzt wird diese notwendige Erhöhung jedoch unter Umständen durch die Festigkeit des Antriebs, abhängig von der Antriebsgröße, -form und Festigkeitsklasse der Schraube bzw. dem Schraubenwerkstoff. Bezüglich der Herausforderungen bei dem Einsatz von Senkkopfschrauben stehen wir Ihnen gerne zur Seite, z. B. wenn die erreichte Montagevorspannkraft in Ihrer Verbindung beim Einsatz von Senkkopfschrauben nicht ausreicht. Und auch bei baulichen Herausforderungen von Durchgangsverschraubung mit Senkkopf haben wir eine Lösung für Sie, wenn diese auch auf der Mutternseite bündig mit dem Bauteil gestaltet werden soll: die Kegelmutter CONU.

Falls Sie hierzu Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen, sprechen Sie uns gerne an!