"Mit etwas Öl im Gewinde montiert sich die Schraube gleich viel besser." – Stimmt das? Und wie verändern sich in diesem Zusammenhang Montagevorspannkraft und Anziehdrehmoment?
REYHER klärt auf:
Die Reibverhältnisse an den Oberflächen einer Schraubverbindung bestimmen maßgeblich das Anziehdrehmoment. Das bedeutet, dass die Montagevorspannkraft auch bei gleichem Anziehdrehmoment wesentlich durch die Streuung der Reibung beeinflusst wird. Die Schraube oder Mutter wird mit Hilfe eines Werkzeuges, wie zum Beispiel einem Ring-, Maul- oder Drehmomentschlüssel, in eine Drehbewegung versetzt, welche wiederum, bedingt durch die Gewindesteigung, eine Axialkraft erzeugt.
Bei einer höheren Reibungszahl ist ein größeres Anziehdrehmoment zum Erreichen der Montagevorspannkraft notwendig – es wird mehr Kraft in Form von Drehung benötigt, um die Reibung zu überwinden und die Schraube/Mutter zu drehen. Umgekehrt führt eine niedrigere Reibungszahl zu einem rechnerisch geringeren Anziehdrehmoment.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Reibungszahlen von verschiedensten Faktoren wie beispielsweise der Beschaffenheit der gepaarten Oberflächen, den verwendeten Schmiermitteln oder Korrosionsschutzüberzügen (bspw. feuerverzinkt, galvanisch verzinkt) beeinflusst werden. Aus diesem Grund ist Kenntnis über die genauen, vorherrschenden Reibungszahlen zur Bestimmung eines exakten Anziehdrehmomentes zur Erreichung der Montagevorspannkräfte von Vorteil. Die Ermittlung kann beispielsweise in einem Drehmoment-Vorspannkraftversuch erfolgen. Diesen bieten wir bei REYHER für diverse Abmessungen und Schmierungszustände nach Kundenwunsch an.
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