Auch wenn die kalte Jahreszeit nun langsam aber sicher endet, möchten wir Ihnen Informationen zum Verhalten von Verbindungselementen bei tiefen Temperaturen geben.
Metallische Werkstoffe können bei tiefen Temperaturen (ab einer gewissen Grenztemperatur) ein sprödes Verhalten aufzeigen. Dies äußert sich im fast vollständigen Verlust der Duktilität, das heißt: Bei Überlastung kündigt sich das Versagen des Werkstoffs nicht durch Verformung an, sondern es tritt schlagartig der Bruch ein.
Die Prüfung der Duktilität und damit der Eignung des Materials für tiefe Temperaturen erfolgt durch den Kerbschlagbiegeversuch. Schrauben der Festigkeitsklasse 5.6, 8.8 und 10.9 nach ISO 898-1 erfüllen die Anforderungen an die Kerbschlagarbeit (27 J) bei -20 °C. Für Schrauben der Festigkeitsklasse 12.9 gibt es auf Grund fehlender Erfahrungen momentan keine Anforderung an die Kerbschlagarbeit. Alternative Werkstoffe wie z. B. 42CrMo4 oder 25CrMo4 eignen sich noch besser für den Einsatz bei tiefen Temperaturen. Die besten Eigenschaften bei Kälte zeigen jedoch austenitische Edelstähle: Diese können teilweise ohne Einschränkungen bis nahe dem absoluten Nullpunkt von -273 °C eingesetzt werden. Schrauben der Werkstoffsorte A 2 können i. d. R. bis -200 °C und A 4 bis -60 °C verwendet werden.
Haben Sie weitere Fragen oder benötigen zusätzliche Informationen? Sprechen Sie uns gerne an!
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